Delegiertenversammlung am 20. November

IG Metall

20.11.2003 Wir lassen uns unsere Tarifverträge nicht kaputt machen

Die Delegierten der IG Metall Schwäbisch Hall bekräftigten am 20.11. auf ihrer Delegiertenversammlung die Forderung der großen Tarifkommission, die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 4 % zu erhöhen. Einhellig waren die Delegierten der Meinung, dass diese Forderung auf keinen Fall zu hoch sei. In den meisten Metallbetrieben sind gute Ergebnisse erzielt worden. Diese Ergebnisse konnten nur durch flexiblen Einsatz der Beschäftigten erzielt werden.

Der Angriff der Arbeitgeber, Tarifverträge betrieblich zu öffnen für mehr Flexibilität und zur Absenkung von Urlaubs- oder betrieblichen Sonderzahlung oder gar der monatlichen Einkommen wurde scharf zurückgewiesen. Heidi Scharf, 1. Bevollmächtigte der IG Metall führte aus "Die Angriffe gegen die Gewerkschaften und damit auch gegen die Beschäftigten sind von langer Hand vorbereitet. Jeder weiß, dass heute schon in den Betrieben mit den Arbeitszeiten je nach Bedarf rauf und runter gefahren wird. Ist viel Arbeit da wird länger gearbeitet, ist weniger da, werden die Stunden ins Minus gefahren. Was also wollen die Arbeitgeber noch? Sie wollen vor allem alleine entscheiden wie lange und wann gearbeitet wird und bei welcher Bezahlung. Davor schützen aber gerade Tarifverträge. Sie regeln die Mindestbedingungen und das muss auch zukünftig so bleiben." In der Diskussion monierten Delegierte, dass es nicht sein kann, dass zukünftig auch unorganisierte Beschäftigte über den Bestand von Tarifverträgen entscheiden. Diese könnten doch heute bereits auf Tariferhöhungen, Urlaubstage oder sonstige tarifliche Leistungen gegenüber ihrem Arbeitgeber verzichten, dazu müssten keine Tarifverträge geändert werden.

In nichttarifgebundenen Betrieben werden auch heute schon die Tarifverträge unterschritten. Insbesondere bei der diesjährigen tariflich abgesicherten Sonderzahlung greifen die nichttarifgebunden Arbeitgeber den Beschäftigten in die Tasche, so bei JU-Metall, BTE und Fenster Keller. Dabei hätten die Betriebsräte versucht zu retten was zu retten ist, aber ohne rechtliche Grundlage ist da nichts durchzusetzen. Daran wird deutlich wie wichtig eine Tarifbindung ist. Die Delegierten forderten weitere Aktionen der IG Metall. Für den 9. Dezember um 15 Uhr wird daher zu einer Kundgebung auf dem Hafenmarkt in Öhringen aufgerufen.

Letzte Änderung: 13.02.2008