Wegsehen hilft nicht!

Bündnis „Für ein buntes Hall“

01.06.2004 Gemeinsam gegen Rassismus und Faschismus! Für friedliches Miteinander statt braunem Terror. Neonazis endlich verbieten!

Kundgebung am Samstag, den 5. Juni 2004 um 11.00 Uhr in Schwäbisch Hall am Bahnhofsvorplatz

Redner/-innen:

  • Anne Rieger (VVN/BdA, IG Metall Waiblingen)
  • Tatjana Selikson (Jüdin)
  • Jessi Wieland (club alpha 60)

In der Wirtschaftskrise, in Zeiten von Massenarbeitslosigkeit und Sozialabbau wittern Neonazis ihre "Stunde". Ihre Hetze ist so einfach, wie falsch und gefährlich: Schuld an der Misere seien alle "Nichtdeutschen".

Mit ihren dumpfem Parolen wollen die Neonazis unsere ausländischen KollegInnen, NachbarInnen und Mitmenschen als Sündenböcke verächtlich machen und aus der Gesellschaft ausgrenzen. Aber dabei bleibt es nicht. Alle die, die mit der braunen "Volksgemeinschaft" der Nazis, mit "Marschmusik und Sauerkraut" nichts anfangen können, gehören zu den möglichen Opfern rechter Gewalt.

10.902 rechtsextreme Straftaten, davon 772 Gewalttaten nennt der Bundesverfassungsschutzbericht 2002. Zu den Gewalttaten gehören Überfälle, Brandstiftung, Körperverletzung bis hin zu Totschlag und Mord. 66 Menschen starben von 1993 bis 2003 bei Brandanschlägen auf Flüchtlingsunterkünfte. 636 Flüchtlinge wurden zum Teil erheblich verletzt. Zwölf Menschen starben durch rassistische Angriffe auf der Straße.
Wenn wir den Nazis nicht gemeinsam entgegentreten wird der braune Terror nicht aufhören. Im Gegenteil!
Den Nazis geht es nicht darum, in den Medien präsent zu sein. Für so etwas haben sie ihre eigene "Presse". Ihnen geht es darum, zu bestimmen, wer sich in Hall (oder anderswo) auf die Straße trauen kann oder nicht; wer in Hall lebt und arbeitet oder eben nicht! Die Nazis wollen nicht nur auffallen oder provozieren. Sie wollen die Politik und das Leben in Hall bestimmen!
Deswegen: Wegsehen hilft nicht! Nur, wenn wir den Nazis gemeinsam entgegentreten, werden wir den braunen Spuk beenden!

Inzwischen wurde bekannt, dass sich die Neonazis zu Beginn ihres Aufmarsches am Samstag Nachmittag am Parkplatz hinter dem Berufschulzentrum in der Hauffstraße treffen. Das ist die gleiche Straße, in der Siegfried Hubele, engagierter Gewerkschafter, Antifaschist und Vorsitzender der Initiative KZ-Gedenkstätte Hessental, wohnt. Das ist kein Zufall und hat nichts mit "freier Meinungsäußerung" zu tun!

Die Marschroute der Neonazis geht weiter vom Hagenbacher Ring in den Reifenhof, dass heißt Richtung Moschee, wo zugleich ein Freundschaftsfest der Stadt stattfindet.

Wir fordern alle Menschen aus Hall und Umgebung auf, sich an der Kundgebung zu beteiligen und den Neonazis zu zeigen, dass für sie hier kein Platz ist!

Wir rufen auf zur Solidarität mit Siegfried Hubele. Wir lassen uns von Nazis wie Lars Käppler und seinen Anhängern nicht diktieren, wer in Schwäbisch Hall gewerkschaftlich oder politisch aktiv ist!

Wir fordern nach wie vor die restlose Ausschöpfung aller gesetzlichen Mittel zur Verhinderung von Naziaufmärschen.

Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!

Letzte Änderung: 30.03.2011