Huber Öhringen: Eindrucksvolle Aktion
28.05.2020
Mit einer Solidaritätsaktion für den mit einem Hausverbot belegten Betriebsratsvorsitzenden der Huber Packaging group in Öhringen, Siggi Hubele, haben die Beschäftigten ein eindrucksvolles Zeichen für die Mitbestimmung im Betrieb gesetzt.
Kolleginnen und Kollegen, Freunde und Wegbegleiter des aktiven Gewerkschafters protestierten gestern bei einer Kundgebung der IG Metall vor dem Betrieb gegen das unangebrachte Verhalten der Geschäftsleitung.
"Einen verdienten Betriebsrat jagt man nach 42 Beschäftigungsjahren nicht wie einen Hund vom Hof". Mit diesem Kernsatz bezeichnete Siggi Hubele in seiner Rede, worum es bei unserer Soli-Aktion geht. Unabhängig von der rechtlichen Klärung, ob Siggi in den Ruhestand wechseln kann oder nicht - so geht man nicht mit einem Betriebsratsvorsitzenden um. Siggi hat bei der Aktion weiter erklärt, er nimmt eher an, dass die Geschäftsleitung einen unbequemen Streiter für die Beschäftigtenrechte und die IG Metall-Tarifverträge bei Huber Packaging aufs Abstellgleis setzen will.
Geschäftsleitung verlangt weiter einen Beitrag der Belegschaft
Die Geschäftsleitung hat während des bestehenden Hausverbots für Siggi Hubele dem Betriebsratsgremium nebenbei mitgeteilt, dass sie weiterhin einen Beitrag der Belegschaft zur Kostenreduzierung erwartet. Betriebsrat und IG Metall hatten diesen Forderungen schon Anfang des Jahres eine Absage erteilt.
Siggi muss sofort zurück in den Betrieb
Unsere Forderung - ganz klar - Siggi muss sofort zurück in den Betrieb! Die demokratische Mitbestimmung darf nicht zum Händel von Unternehmensinteressen werden. Der Betriebsrat ist eine von der Belegschaft demokratisch gewählte Vertretung. Diese Demokratie einzuschränken - durch eine Geschäftsführung, die nur angestellt ist - ist ein nicht hinnehmbarer Angriff.
Wir unterstützen unseren Kollegen Siggi Hubele, damit er in den Betrieb zurückkommt. Der Betriebsrat ist über das Verhalten der Geschäftsleitung nach wie vor empört. Das wird sich im Miteinander im Betrieb sicher bemerkbar machen.
Bei der IG Metall gehen seit Bekanntwerden des Hausverbots zahlreiche Solidaritätsadressen von aktiven Gewerkschaftsmitgliedern ein. Außerdem wurden bei der Kundgebung gestern über 200 Unterschriften für die Rücknahme des Hausverbots gesammelt. Der Betriebsrat wird diese Unterstützung an die Geschäftsleitung weiterleiten.
Letzte Änderung: 28.05.2020