Tarifrunde: Aktionstag in Ludwigsburg
14.12.2017
Kolleginnen und Kollegen aus zahlreichen Betrieben der Region haben sich am Aktionstag ihrer Gewerkschaft anlässlich der 2. Verhandlungsrunde in der Metall- und Elektroindustrie in Ludwigsburg beteiligt.
"Miteinander für morgen" reisten die Metallerinnen und Metallern mit Bussen nach Ludwigsburg an, um der Forderung der IG Metall nach 6 Prozent mehr Geld und kurzer Vollzeit mit Entgeltzuschüssen Nachdruck zu verleihen. Weitere Themen der Tarifrunde sind Regelungen zum Personalausgleich, damit der Leistungsdruck durch die Option auf Arbeitszeitreduzierung nicht steigt. Außerdem will die IG Metall über tarifliche Rahmenregeln für mobiles Arbeiten und die Freistellung von Azubis vor Prüfungen reden.
Nach Ende des Verhandlungstages in Ludwigsburg steht für IG Metall Bezirksleiter Roman Zitzelsberger fest: "In der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie wird es im Januar zu Warnstreiks kommen. Die Arbeitgeber bieten viel zu wenig Geld und weigern sich weiterhin, unsere Forderungen zur Arbeitszeit zu diskutieren. Darauf werden die Beschäftigten ab 8. Januar mit Warnstreiks antworten".
Zuvor hatte Südwestmetall 200 Euro Einmalzahlung und eine Entgelterhöhung um 2 Prozent mit einer Gesamtlaufzeit von 15 Monaten angeboten - vorausgesetzt, die Flexibilisierungswünsche der Arbeitgeber wie eine Arbeitszeitausweitung bei Bedarf werden erfüllt. Zitzelsberger: "Eine solche doppelte Nullnummer ist realitätsfern, vollkommen unzureichend und kurz vor Ende der Friedenspflicht extrem fahrlässig."
Am 11. Januar gehen die Verhandlungen in Böblingen in die dritte Runde. "Bis dahin erwarte ich, dass die Arbeitgeber ihren inakzeptablen Forderungskatalog, mit dem sie unter anderem die Abschaffung der heutigen Schichtzuschläge bezwecken, vom Tisch nehmen und endlich ernsthaft über unsere Arbeitszeitthemen verhandeln", so Zitzelsberger.
Die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie erfüllen heute nahezu jede Flexibilitätsanforderung, häufig auf Kosten von Familie und Gesundheit. Trotzdem erkennen nur wenige Arbeitgeber an, dass die Menschen auch Ausgleiche für die Belastungen brauchen und gestehen ihren Beschäftigten zum Beispiel Auszeiten zu. Finanzielle Zuschüsse gibt es dafür praktisch nicht. "Diese Lücke wollen wir in der Tarifrunde 2018 schließen und auch gesellschaftspolitisch Zeichen setzen", so Zitzelsberger.
Anhänge:
Letzte Änderung: 10.01.2018