Eine Zukunft für die duale Ausbildung

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01.08.2017 IG Metall Jugend Schwäbisch Hall fordert Reform des Berufsbildungsgesetzes: Interessen der Auszubildenden, Studierenden und jungen Beschäftigten müssen in den Fokus der Politik rücken.

01.08.2017

Die IG Metall Jugend Schwäbisch Hall stellt sich hinter die Forderungen des DGB nach einer Reformierung des Berufsbildungsgesetzes und wendet sich mit ihren Forderungen an die Bundestagskandidat/-innen im Wahlkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe:

Wir beobachten die Entwicklung der beruflichen Bildung in Deutschland und auch bei uns vor Ort in den Betrieben mit Sorge. Auf der einen Seite sprechen die Unternehmen davon, dass sie in der Zukunft und im Hinblick auf die Arbeit in der Industrie 4.0 gut ausgebildete Facharbeiterinnen und Facharbeiter benötigen. Auf der anderen Seite bilden dieselben Unternehmen weniger aus, verschieben ihre Ausbildungsberufe hin zu verkürzten Schmalspurausbildungen ohne Zukunftsperspektiven und beziehen die Auszubildenden immer mehr in die reguläre Arbeit ein. Auch die Übernahme der Auszubildenden ist nicht mehr in allen Fällen garantiert.

Ebenso gibt es massive Unterschiede in der finanziellen und qualitativen Ausgestaltung der Ausbildung. Beispielsweise bei der Bereitstellung kostenloser Ausbildungs- und Lehrmaterialien. Dies betrifft insbesondere die nicht tarifgebundenen Unternehmen in den Landkreisen.

Wir glauben, dass die Interessen der Auszubildenden, Studierenden und jungen Beschäftigten wieder in den Fokus der Politik rücken müssen. Für die Zukunft der jungen Beschäftigten und der dualen Ausbildung in Deutschland. Hierzu ist eine Reform des Berufsbildungsgesetzes dringend notwendig.

Uns als IG Metall Jugend Schwäbisch Hall sind die folgenden Forderungen besonders wichtig:

  • Das Recht auf Ausbildung in Verbindung mit einer stabilen Finanzierung der Ausbildung
  • Daher eine solidarische Umlagefinanzierung der Ausbildung, bei der die Betriebe 2 % ihrer Bruttolohnsumme in eine gemeinsame Kasse einzahlen. Wer ausbildet wird unterstützt, wer nicht ausbildet wird nicht unterstützt.
  • Reichen nicht alle Ausbildungsplätze aus, werden von staatlicher Seite Ausbildungsplätze angeboten
  • Die unbefristete Übernahme für Alle
  • Die Einrichtung von Ausbildungsbeauftragten und die damit zusammenhängende Pflicht zur Weiterbildung dieser, inklusive Zeitbudget zur Betreuung der Auszubildenden
  • Maximal 8 Azubis pro Ausbilder/-in
  • Der Tag vor der Abschlussprüfung (Teil 1 und 2) muss frei sein
  • Erweiterung des BBIG auf Dual Studierende
  • Verbot von Nachtschichten (Ausnahmen nur in besonderen Fällen)
  • Fahrtgeld für den Weg zur Berufsschule und zur Arbeit
  • Zeitbudget zum Lernen während der Arbeitszeit
  • Keine Rückkehrpflicht nach Besuch der Berufsschule
  • Ausbildungs- und Lehrmittelfreiheit

Wir fordern Sie dazu auf, sich unseren Forderungen anzuschließen und sich dafür einzusetzen, dass diese schnellstmöglich in der neuen Legislaturperiode umgesetzt werden.

Letzte Änderung: 01.08.2017