Whitesell verspielt Vertrauen

IG Metall

26.05.2014 IG Metall fürchtet Arbeitsplatzabbau. An den vier deutschen Standorten Neuwied, Beckingen, Schrozberg und Neuss arbeiten insgesamt über 1.350 Beschäftigte.

26.05.2014

Die Beschäftigten, der Betriebsrat und die IG Metall sind besorgt, dass es durch die undurchsichtige Geschäftspolitik des Geschäftsführers von Whitesell, Bob Wiese, zu massiven Arbeitsplatzverlusten beim Automobilzulieferer kommen könnte. In den letzten Wochen hätten hochrangige Kunden aus der Automobilbranche ihre Geschäftsbeziehungen zu Whitesell eingestellt, hieß es von Arbeitnehmerseite.

"Die Kunden haben das Vertrauen verloren und ziehen nun nach den Erpressungsversuchungen, die Whitesell an sie gerichtet hat, ihre Konsequenzen", sagte Heidi Scharf, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Schwäbisch Hall. "Die Creme de la creme verabschiedet sich gerade von Whitesell und die Arbeitnehmer haben die Konsequenzen zu tragen, wenn die Auftragsbücher in den nächsten Monaten leer sind".
Das Geschäftsmodell von Whitesell sieht offenbar vor, dass kurzfristig Gewinne abgeschöpft werden und auf der anderen Seite langjährige Kundenbeziehungen mit Füßen getreten werden. Dies sei kein erfolgreiches nachhaltiges Geschäftsmodell.

Faktisch gebe es keinen Dialog mehr zwischen Betriebsrat, IG Metall und Whitesell. Mitbestimmungs- und Informationsrechte würden unterlaufen. Die IG Metall fordert, dass Whitesell sich an die Zusagen halte, die er noch Anfang des Jahres gemacht habe. Im Sommer letzten Jahres sagte Neil Whitesell persönlich, er wolle eine langfristige Perspektive durch neue Kundenverträge und die Platzierung von Neugeschäften. "Es muss endlich Schluss sein mit der Geheimhaltungspolitik und Whitesell muss seine Versprechen einhalten", so Heidi Scharf.

Whitesell produziert hochwertige Schrauben und Verbindungselemente vor allem für die Automobilindustrie an vier deutschen Standorten in Neuwied (Rheinland-Pfalz), in Beckingen (Saarland), in Schrozberg (Baden-Württemberg) und in Neuss (Nordrhein-Westfalen) mit insgesamt über 1.350 Beschäftigten.

Letzte Änderung: 26.05.2014