Betriebsrat und Tarifvertrag!

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24.01.2013 Woran woll'n wir ihn nun messen/und was dürfen wir nie vergessen?/Ein guter Weltmarktführer hat/Betriebsrat und Tarifvertrag! Reim von Metallerin Ilse Tarko-Weber zum Kongress der Weltmarktführer

24.01.2013

Ilse Tarko-Weber, IG Metall Vertrauensfrau bei der Fa. Optima filling and packaging reimte zum "Weltspaßführertag" am Sonntag, 20. Januar 2013 folgende Zeilen für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Weltmarktführer, die sich diese Woche zu einem Kongress in Schwäbisch Hall zusammgefunden haben:

Weltmarktführer - ein kleines Statement in Reimen

Wir brauchen keine Arbeitgeber,
wir brauchen dringend Unternehmer!
Wer heute Weltmarktführer ist,
ist sicherlich ein Pazifist.
Zudem fällt mir dazu noch ein:
Er darf kein Hasenfuß nicht sein!
Liefert er doch der ganzen Welt
Produkte aus, was jedem gefällt.
Denn - das ist die Marktsituation:
Was man nicht braucht oder hat's schon,
zudem soll's auch noch kosten Geld,
wird nicht gekauft oder bestellt.
Ganz hoch im Kurs: neue Ideen -
damit kann man am Markt besteh'n!
Doch gilt: wer gern den Markt will nutzen
Mit Werbung, Leistung, Klingel putzen,
muss auch bei seinen Untertanen -
das sind die Leut, die fleißig planen
und sägen, fertigen, montieren -
mit guter Hand die Dinge führen.
Das heißt, er darf sie nicht bescheißen,
die Leistungsfähigen, die Fleißigen.
Ein guter Lohn sei stets parat,
am besten nach Tarifvertrag!
Und jede Stunde wird bezahlt,
dass auch der Staat was davon hat.
Sonderzahlung nützt der Wirtschaft,
weil Arbeitnehmer Umsatz mit schafft.
Und - nix Prekäres, liebe Zeit!
Verschont uns bloß mit Leiharbeit!
Nur sichre Anstellung tut gut,
das schafft Gelassenheit, schafft Mut
auch mal sein Leben weiterplanen.
Ihr werdet sicherlich schon ahnen,
worauf ich raus will: ohne Kröten
geht der Begriff "Familie" flöten...
Ich konstatiere unterdessen,
für jeden, der es gern will wissen:
ein Weltmarktführer, der was wert ist,
der weiß, was "Gold im Kopfe" wert ist,
soll Arbeit schaffen, denn - ganz klar:
dadurch verdient er, Jahr für Jahr,
doch muss die Arbeit menschlich sein,
gesund und wertvoll obendrein.
Nicht unsicher und auch nicht schädlich,
und für den Arbeiter erträglich.
Woran woll'n wir ihn nun messen,
und was dürfen wir nie vergessen?
Ein guter Weltmarktführer hat
Betriebsrat und Tarifvertrag!

Letzte Änderung: 12.02.2013