Odelo Oberrot soll geschlossen werden

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12.12.2012 Mit scharfer Kritik reagieren IG Metall und Betriebsrat auf Pläne des Managements des Automobilzulieferers odelo. Die Geschäftsleitung gefährdet den Fortbestand des Unternehmens.

12.12.2012

Mit scharfer Kritik reagieren IG Metall und Betriebsrat auf Pläne des Managements des Automobilzulieferers odelo. Die Strategie der Geschäftsleitung gefährdet das gesamte Unternehmen und bedroht massiv Arbeitsplätze in Deutschland. Die Arbeitnehmervertreter/-innen waren gestern auf einer Sitzung des Konzernbetriebsrats mit einem bereits beschlossenen Maßnahmenpaket konfrontiert worden. Demnach soll der Standort Oberrot (odelo Ersatzteile GmbH) komplett geschlossen, am Standort Geislingen (odelo Deutschland GmbH) Personal abgebaut und das Herz des Unternehmens, die odelo GmbH in Schwaikheim, ausbluten.

In Schwaikheim soll der Betriebsmittelbau (BEMI) und das "Try-out" geschlossen werden. BEMI und "Try-out" haben in den letzten Jahren dafür gesorgt, dass die Serien-Neuanläufe reibungslos über die Bühne gegangen sind. IG Metall und Betriebsrat befürchten, dass mit der Schließung dieser beiden Abteilungen letztlich das ganze Unternehmen in Gefahr gerät. "Ohne das technische Know-How dieser Fachleute dürfte das Unternehmen die technischen Prozesse bei Neuanläufen nicht mehr in den Griff bekommen", meint Gerhard Wick von der IG Metall Bezirksleitung Baden-Württemberg.

Das einzige odelo Produktionswerk in Deutschland, in Geislingen, soll an die zu erwartenden Umsätze angepasst werden, was eine Halbierung der Belegschaft bedeuten könnte, so die Befürchtung der Arbeitnehmer. IG Metall und Betriebsrat sehen in der Konsequenz das Überleben dieses Standortes akut gefährdet. Wick: "Ohne große Volumen-Serien ist der Betrieb in Geislingen innerhalb kurzer Zeit nicht mehr rentabel. Dann droht ebenfalls eine Werksschließung."

Die Ursachen für die schlechten Prognosen sind laut Wick in der Verlagerung lukrativer Aufträge in die Türkei und nach Slowenien zu finden. "In 2012 wird odelo wohl das beste Ergebnis seiner Geschichte schreiben. Nachdem aber die letzte Großserie im März 2013 verlagert wird, gibt es keine gewinnbringenden Aufträge mehr für die deutschen Werke. Wenn Forschung und Entwicklung vom fertigungs- und prozeßtechnischem Know-How getrennt werden, kann das Unternehmen nicht mehr erfolgreich produzieren."

Letzte Änderung: 12.12.2012