Unterstützung für Wolfgang Haag

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01.12.2010 Die Fa. Recaro hat gegen ihren Betriebsratsvorsitzenden Wolfgang Haag ein Beschlussverfahren eingeleitet. Betriebsräte von Bausch&Ströbel, Mustang, Huber packaging und weitere protestieren.

Im Zusammenhang mit seinem Auftreten beim Warnstreik der IG Metall beim Subunternehmen Elsen wurde seitens der Fa. Recaro gegen den langjährigen Betriebsratsvorsitzenden Wolfgang Haag jetzt ein Beschlussverfahren eingeleitet (siehe Meldung "Maulkorb für Betriebsratsvorsitzenden" vom 26.11.2010).

In einem Protestbrief an die Geschäftsleitung der Fa. Recaro schreibt die Betriebsratsvorsitzende von Mustang Künzelsau, Rose Simm, zu diesem Vorgehen unter anderem: "Das Demonstrationsrecht und die freie Meinungsäußerung gehören zu unseren Grundrechten. Ich finde es schon eine Schande, wenn ich lese was so Elsen-Beschäftigte verdienen, davon sollen Familien leben können?!? Überlegen Sie bitte mal, wie hoch Ihr Einkommen ist und dann vergleichen Sie das mal mit dem Einkommen der Elsen-MA ... Sie sollten Ihr Vorgehen nochmals überdenken und die Klage zurückziehen. Es wäre sicher für Sie und den Ruf von Recaro besser mit Wolfgang Haag vertrauensvoll zusammen zu arbeiten. Und was gäbe es schöneres, als den Mitarbeitern von Elsen Unterstützung und eine vernünftige Bezahlung zu sichern."

Auch die Betriebsratsspitze von Fa. Bausch&Ströbel in Ilshofen, Björn Uhlig und Harald Nadrowski können nicht nachvollziehen, "dass die Geschäftsleitung von einem Unternehmen wie Recaro Aircraft Seating mit rechtlichen Schritten versucht, einen gewählten Interessenvertreter, der als Person und IGM-Mitglied auftrat, "mundtot" zu machen" und sichern dem Kollegen Wolfgang Haag ihre Unterstützung zu.

Betriebsräte und IG Metall Vertrauensleute von Huber packaging in Öhringen sehen das Image von Recaro durch das Vorgehen gegen ihren Betriebsratsvorsitzenden beschädigt: "Durch den massiven Einsatz von Leiharbeitern, verbunden mit Ausgliederungen von Unternehmensteilen und den daraus folgenden Verwerfungen, vermutlich ausschließlich aus Gründen der Gewinnmaximierung, beschädigen Sie nicht nur Ihr soziales Image. Es ist für die Unternehmenskultur förderlich, wenn Sie Mitarbeiter haben, wie Wolfgang Haag und andere, die sich für Beschäftigte einsetzen und sie unterstützen, auch als Leiharbeiter für die gleiche Arbeit auch das gleiche Entgelt zu erhalten.
Es ist der Unternehmenskultur abträglich, wenn Mitarbeiter die ein solches soziales Engagement auch praktisch leben, Geldstrafen und anderen Sanktionen Seitens Ihres Unternehmens ausgesetzt sind."

Letzte Änderung: 01.12.2010