Intertemp-Mitarbeitern platzt der Kragen

Intertemp_28_02_08

28.02.2008 Spontane Kundgebung vor dem Werkstor wegen unzumutbarer Arbeitsbedingungen im Betrieb. Ergebnis: Gesprächsangebot aus der Unternehmens-Zentrale in Essen

Die Firma Intertemp in Gerabronn ist eine von zahlreichen Niederlassung der gleichnamigen Leiharbeitsfirma mit Hauptsitz in Essen. In Gerabronn sind bei Intertemp rund 20 Mitarbeiter als "verlängerte Werkbank" ausschließlich für die Nachbarbetriebe Terex und Fuchs-HFM beschäftigt.

Vor kurzem haben sich die Beschäftigten einen Betriebsrat gewählt, der von der Geschäftsführung, in Person des Personalverantwortlichen Datz, vor Ort jedoch systematisch übergangen wird. Der Umgang der Geschäftsleitung mit der Belegschaft entspricht "Gutsherrenart": Überstunden auf Zuruf, Bezahlung nach Zeitlohn mit extremen Akkordbedingungen, Urlaub und Freizeitausgleich werden den Kollegen ungefragt "aufs Auge gedrückt" usw. Der Betrieb ist nicht tarifgebunden und die Bedingungen aus den Arbeitsverträgen weit entfernt von tariflichen Regelungen.

Jetzt ist den Mitarbeitern der Kragen geplatzt. Bei einer spontanen Kundgebung heute um 12 Uhr vor dem Betrieb, an der sich alle Beschäftigten der Fa. Intertemp sowie Delegationen der Nachbarbetriebe Terex und Fuchs-HFM beteiligten, wies Alfons Kuhnhäuser, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Schwäbisch Hall auf die Mitbestimmungsrechte des Betriebsrates hin. Mit dem Hinweis, "Demokratie und Menschenwürde enden auch bei Intertemp nicht am Werkstor" forderte er von der Geschäftsleitung Verhandlungen über faire Arbeitsbedingungen, die diese bisher immer abgelehnt hatte.

Inzwischen hat die Unternehmensfühung in Essen reagiert und mit der IG Metall und dem Betriebsrat einen Gesprächstermin vereinbart. Als "ersten Erfolg" wertet Alfons Kuhnhäuser diese Entwicklung.

Letzte Änderung: 04.03.2008