Warnstreik am 8. März 2006 bei AS Motor in Oberrot
Humane Arbeitsbedingungen
Mit Protesten reagiert auch die IG Metall Schwäbisch Hall auf die festgefahrenen Tarifgespräche über eine Fortführung des Lohnrahmentarifvertrages II in der Metall- und Elektroindustrie. Der Tarifvertrag war von Südwestmetall zum Jahresende 2005 gekündigt worden. Er regelt neben den Erholzeiten von fünf Minuten pro Stunde für Beschäftigte im Leistungslohn auch die Bedürfniszeiten von drei Minuten pro Stunde. "In den kommenden Tagen werden wir mit sichtbaren Aktionen Bewegung in den Betrieben erzeugen", sagte dazu die 1. Bevollmächtigte, Heidi Scharf. "Die Arbeitgeber bewegen sich nicht. Damit zwingen sie uns mit verschiedensten Aktionen in den Betrieben die Verhandlungen voranzutreiben".
Den Auftakt machten heute die Beschäftigten der Firma Huber in Öhringen. 300 Beschäftigte waren aufgerufen und alle kamen zur Protestkundgebung der IG Metall vor dem Werk 1. "Es lohnt sich, für Arbeitsbedingungen zu
kämpfen, die es ermöglichen, aufrecht und gesund in die Altersrente gehen zu können" wurde dort
Franz Steinkühler zitiert.
Auch bei AS Motor in Oberrot sind alle betroffenen Akkordmitarbeiterinnen und -mitarbeiter zum Schichtwechsel vors Tor und applaudierten Gewerkschafssekretär Rüdiger Bresien, der die tariflich festgelegte Mindesterholzeiten
für unverzichtbar
erklärte.
"Das zeigt, dass die Beschäftigten in den Betrieben sauer sind über den Angriff auf ihre Arbeitsbedingungen", so Heidi Scharf. Die südwestdeutsche Metall- und Elektroindustrie ist international höchst wettbewerbsfähig und die erkämpften Standards sind längst durch die gestiegene Produktivität gedeckt. Der Wegfall der Pausenzeiten wäre ein gewaltiges Jobvernichtungsprogramm zur Kostensenkung für die Unternehmen. Fast 9 Prozent der Stellen in den betroffenen Bereichen wären dann auf einen Schlag bedroht.
Die Friedenspflicht zu diesem Tarifvertrag ist Ende Februar ausgelaufen. Betroffen sind von den Regelungen im Tarifgebiet Nordwürttemberg/Nordbaden etwa 92.000 Beschäftigte.
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Letzte Änderung: 14.02.2008