Tarifrunde: Wir machen Druck

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09.11.2022 Spätestens bis zur nächsten Verhandlung muss nicht nur ein weiteres Angebot, sondern müssen konkrete Lösungen auf dem Tisch liegen. Die Uhr tickt! Verhandlungen werden am 17. November fortgesetzt.

09.11.2022

Auch in der Region machen die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie Druck für ein diskutables Angebot der Arbeitgeber. Bereits letzte Woche waren die Beschäftigten der Fa. Constellium in Crailsheim zum Warnstreik für 8 Prozent mehr Geld aufgerufen. Heute ging es in Crailsheim weiter beim Maschinenbauer Syntegon. Auch dort fand eine Kundgebung der IG Metall statt. Heute mittag treffen sich in Öhringen die Kolleginnen und Kollegen von Envases, Magna (Neuenstein) und Filtration group zu einer gemeinsamen Warnstreikaktion.

Die 4. Verhandlung in der Tarifrunde der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie war gestern nach vier Stunden ohne Bewegung zu Ende gegangen. Roman Zitzelsberger, Verhandlungsführer und IG Metall-Bezirksleiter für Baden-Württemberg: "Zwar haben die Arbeitgeber weitere mögliche Optionen und Angebote in Aussicht gestellt, ohne diese näher zu benennen, es sind aber keine belastbaren Verbesserungen zu erkennen. Damit ist klar: Die Uhr tickt. Und es braucht mehr Druck. Denn eines ist klar: Wir brauchen zwingend eine nachhaltige dauerhafte Entgelterhöhung." Nun gehe es darum, weiter Druck zu machen und eine Lösung Mitte November anzustreben.

Zitzelsberger betont: "Spätestens bis zur nächsten Verhandlung muss nicht nur ein weiteres Angebot, sondern es müssen konkrete Lösungen auf dem Tisch liegen."
Ansonsten sei eine weitere Zuspitzung des Arbeitskampfes über Warnstreiks hinaus sehr wahrscheinlich. Die Verhandlungspartner haben sich auf den 17. November 2022 als nächsten Verhandlungstermin verständigt.

Seit Beginn der Warnstreikphase zeigten rund 96.000 Metallerinnen und Metaller Unterstützung für die Forderung der IG Metall, seit Mitte September haben rund 162.000 Kolleginnen und Kollegen Flagge gezeigt und haben an Aktionen im ganzen Land teilgenommen. Dazu gehören Frühschlussaktionen, Kundgebungen, Autokorsos und Menschenketten.

Zitzelsberger: "Die Aktionsbereitschaft der Metallerinnen und Metaller im ganzen Land ist enorm und hilft uns sehr am Verhandlungstisch. Dass die Kolleginnen und Kollegen die Arbeit niederlegen und für mehr Geld in der Tasche kämpfen, ist mindestens genauso wichtig wie die Verhandlungen selbst. Ein großes Dankeschön an alle!"

Die IG Metall fordert für die rund eine Million Beschäftigten in der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie 8 Prozent Entgelterhöhung auf 12 Monate.

Letzte Änderung: 09.11.2022