18.10.2022

Stell dir vor es ist Gewerkschaft, und alle gehen hin. So fühlt es sich dieser Tage in der Region Schwäbisch Hall an. Dort passiert etwas, was es so in der über 100-jährigen Geschichte der IG Metall noch nicht gegeben hat. 5 intensive Wochen stehen uns bevor und wir nehmen Euch hautnah in diesem Blog mit. Mit auf eine Reise, die für die IG Metall auch eine Art Neuland ist. Aber von Anfang an: Was passiert denn gerade und in den nächsten Wochen in der Region Schwäbisch Hall?

Understatement ist overrated! Die IG Metall vollführt momentan etwas, man kann es nicht anders beschreiben: Einmaliges. Innerhalb von fünf Wochen will man mit allen Beschäftigten in der Region sprechen. Das ehrgeizige Ziel: Mit 36.000 Menschen in bis zu 220 Betrieben persönlich reden. Superlativ reiht sich an Superlativ. Die Region wird sprichwörtlich rotsehen - im positiven Sinne! Ab dem 17. Oktober und bis zum 18. November werden zehntausende Gespräche geführt, Betriebe besucht und generell Menschen eingeladen, Teil der solidarischen Idee der IG Metall zu werden. Viele Metaller:innen, seien es haupt- oder ehrenamtliche, sind dem Aufruf der Organisation gefolgt. Sie alle wollen Teil dieses spannenden und ambitionierten Projektes werden.

Wir.sind.hier. ist das Motto dieser unglaublichen Ansprache-Aktion, die auch logistisch der Gewerkschaftsfamilie einiges abfordert. Die Metaller:innen kommen aus dem ganzen Bundesland und darüber hinaus. Sie alle müssen koordiniert werden, brauchen Briefings, Unterkunft, Essen. Federführend ist die Geschäftsstelle der IG Metall in Schwäbisch Hall. Sie hat diese Wochen minutiös geplant. Wochenlang wurde mit intensiver Unterstützung des Gemeinsamen Erschließungsprojektes (GEP) trainiert, geplant, vorbereitet, Marketing betrieben. Alles an men- und women Power in die Waagschale geworfen.

So viel zu Frage des Was. Nun zur Frage, warum das Ganze?

Ganz einfach: Es geht um die Menschen, um Ihre Sorgen, Ängste, Nöte und Fragen. Aufgabe von Gewerkschaft ist es zuzuhören und für eine bessere Gesellschaft einzustehen. Wie geht’s weiter mit dem schrecklichen Krieg in der Ukraine, welche Auswirkungen treffen uns noch? Wie entwickelt sich die Inflation, wie entwickelt sich der Betrieb und was kann man sich von seinem Entgelt eigentlich noch leisten? Die IG Metall will diese Menschen abholen, sie ernst nehmen und sie einladen gemeinsam ins Handeln zu kommen! Genau das ist Aufgabe einer Gewerkschaft wie der IG Metall, eine Gemeinschaft zu bilden, von Gleichgesinnten, den Menschen eine Stimme zu geben, solidarisch zu sein. Wir müssen nicht der Dinge harren, wir können sie selbst gestalten, wenn wir einig sind. Denn Solidarität gewinnt, immer und überall.

Deshalb wollen wir dahin gehen, wo wir die Antworten auf eben diese Fragen bekommen - direkt bei den Metaller:innen im Betrieb. Im direkten Gespräch, Face-To-Face und auf Augenhöhe. Alle Beschäftigten sollen die Chance erhalten sich mit uns als Gewerkschaft auf den Weg zu machen. Das wird nicht nur die IG Metall vor Ort nachhaltig in eine neue Umlaufbahn setzen. Es wird vor allem für die Beschäftigten - und das muss unser aller Anspruch sein - positives bewirken. Sei es ein Neu-Mitglied oder sogar ein neu gegründeter Betriebsrat, nur gemeinsam können wir was erreichen. Dafür müssen wir auch mit den Menschen reden, sie von unseren Ideen begeistern und zeigen, warum eine Mitgliedschaft bei uns etwas wert ist. Das tun wir nun in ganz großem Stil!

Es wird nicht alles funktionieren, das ist klar, aber hey: we’ll give it a try! Oder wie Erich Kästner es mal gesagt hat: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!

Freut Euch auf spannende Berichte zu diesem Event auf diesem Blog, ihr lest wieder von uns - bis dahin.