Tarifrunde: Aktionstag in Crailsheim

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13.10.2022 10.000 Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg auf der Straße für 8 Prozent mehr Geld. Aktionstag in Crailsheim. 2. Verhandlungsrunde ohne Angebot der Arbeitgeber.

12.10.2022

Die zweite Verhandlung in der Tarifrunde der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie ist nach gut 1,5 Stunden ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Roman Zitzelsberger, Verhandlungsführer und IG Metall-Bezirksleiter für Baden-Württemberg: "Ohne Angebot können keine Verhandlungen geführt werden. Nun sind die Arbeitgeber endlich gefordert. Ich frage mich ernsthaft, wozu wir in Zukunft noch eine Friedenspflicht brauchen, wenn die Arbeitgeber diese nicht ansatzweise nutzen. Nach über vier Wochen hat es die Arbeitgeberseite nicht geschafft einen Vorschlag zur Lösung zu unterbreiten. Stattdessen hat die Gegenseite nur Vorschläge aus der Mottenkiste als Provokation zu bieten. Für uns bedeutet das, dass wir uns mit voller Vehemenz auf eine konfliktäre Auseinandersetzung vorbereiten. Die Arbeitgeber spielen auf Zeit und gefährden damit den sozialen Frieden."

Zitzelsberger stellt unmissverständlich klar: "Nach 2018 gab es keine tabellenwirksame Erhöhung der Monatsentgelte, sondern lediglich tarifliche Zusatzzahlungen. Nun braucht es endlich eine nachhaltige Erhöhung der Monatseinkommen. Dafür kämpfen wir und dafür haben wir auch einen langen Atem - wie heute die Kolleginnen und Kollegen in Kornwestheim und in ganz Baden-Württemberg eindrücklich zum Ausdruck gebracht haben."

Begleitet wurde die zweite Runde der Tarifverhandlungen mit zahlreichen Aktionen in Baden-Württemberg, bei denen die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie die Forderung nach 8 Prozent deutlich unterstrichen. Mehr als 5000 Kolleginnen und Kollegen gingen heute in Kornwestheim auf die Straße und demonstrierten ihre Entschlossenheit. Weitere Aktionen fanden in den IG Metall-Geschäftsstellen Albstadt und Villingen-Schwenningen, Freiburg-Lörrach, Friedrichshafen-Singen, Gaggenau, Heidelberg, Karlsruhe, Offenburg, Schwäbisch Hall, Ulm und Heidenheim statt. Insgesamt beteiligten sich rund 10.000 Beschäftigte und demonstrierten ihre Unterstützung für die Forderungen der IG Metall.

Verhandlungsführer Zitzelsberger gibt sich selbstbewusst und kampfbereit: "Die Aktionen heute waren nur ein Vorgeschmack, wozu wir Metallerinnen und Metaller in der Lage sind. Bei uns gibt es keine "schweigende Masse", sondern selbstbewusste Metallerinnen und Metaller. Offensichtlich müssen wir das den Arbeitgebern von Südwestmetall vor Augen führen."

Nicht nur heute am Verhandlungstag, sondern schon die ganze Woche sind viele IG Metall-Geschäftsstellen mit verschiedenen Aktionen aktiv und machen sich stark für die Forderung nach 8 Prozent mehr Geld.

Die IG Metall fordert für die rund eine Million Beschäftigten in der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie 8 Prozent Entgelterhöhung auf 12 Monate.

Die nächste Tarifverhandlung findet am 27. Oktober 2022 statt. Der Tarifvertrag lief bis zum 30. September 2022. Die Friedenspflicht endet am 28. Oktober 2022 um 24 Uhr, ab dem 29. Oktober 2022 sind Warnstreiks möglich.

Letzte Änderung: 13.10.2022