Erste Weichen für Tarifrunde 2018

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05.10.2017 100 Metallerinnen und Metaller diskutieren in Eschental über die Forderung für die Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie. "Fünf Tage mehr Urlaub sind eine klare Sache".

21.09.2017

Eine Forderung in Höhe von um die 6 Prozent mehr Geld und den Anspruch auf verkürzte Arbeitszeiten schlägt der IG Metall Bezirk Baden-Württemberg seinen Mitgliedern als Diskussionsgrundlage für Forderung in der bevorstehenden Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie vor.

Um sich ein breites Bild über die Forderungen der Metallerinnen und Metaller in den Betrieben der Region machen zu können, hat die IG Metall Schwäbisch Hall Betriebsräte und IG Metall-Vertrauensleute zu einer Konferenz nach Eschental eingeladen. 100 Kolleginnen und Kollegen haben sich informiert und die Vorschläge diskutiert.

Vor allem beim Thema Arbeitszeit gab es Klärungsbedarf. Unter der Überschrift "Für Arbeitszeiten, die zum Leben passen" soll für die Dauer von 2 Jahren - und darüber hinaus - eine Reduzierung der Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden möglich sein. Für am Arbeitsplatz stark belastete Beschäftigte und Kolleginnen und Kollegen in besonderen familiären Situationen wie Pflege oder Kinderbetreuung soll es in dieser Zeit einen Zuschuss zum Entgelt geben, um die finanzielle Lücke auszugleichen.

"Zu kompliziert" urteilten die KonferenzteilnehmerInnen der IG Metall Schwäbisch Hall. Sie bleiben bei ihrer ursprünglichen Forderung zur Tarifrunde, nach der die Anzahl der Urlaubstage von 30 auf 35 im Jahr erhöht werden soll. "Das ist eine klare Sache" findet zum Beispiel Klaus Bauer von der Fa. Huber packaging in Öhringen. Auch Ernst Kern, Betriebsratsvorsitzender bei Stahl Cranesystems in Künzelsau fragt sich, wie die Auswahlkriterien für besonders Belastete aussehen könnten und favorisiert ebenfalls das Modell, den Beschäftigten weitere fünf bezahlte Tage zur Verfügung zu stellen und damit eine bessere Balance zwischen Arbeit und Privatleben zu erreichen.

Die IG Metall Schwäbisch Hall hat in der rund 200-köpfigen Tarifkommission, die am 24. Oktober in Sindelfingen die Tarifforderung beschließt, sechs Mitglieder. Ob sie sich mit ihrer Forderung "Fünf Tage mehr" durchsetzen können, ist offen. Den Auftrag von ihren Kolleginnen und Kollegen nehmen sie jedenfalls mit in das Gremium.

Letzte Änderung: 11.10.2017