10.03.2016

Bereits vergangenen Monat erhielt der Betriebsratsvorsitzende der Fa. Reissmann in Uttenhofen, Dieter Miesel, eine fristlose Kündigung von seinem Arbeitgeber. Der Betriebsrat des Elektronikbetriebes hat dieser Kündigung einstimmig widersprochen. Zu einer Entlassung kann es in diesem Fall nur noch kommen, wenn die Firma vor dem Arbeitsgericht die Ersetzung der Zustimmung beantragt und Recht bekommt. Ein solches Beschlussverfahren hat die Geschäftsleitung nun eingereicht.

Die IG Metall verurteilt das Vorgehen der Geschäftsleitung und unterstützt Dieter Miesel in dem Gerichtsverfahren. "Es kann nicht angehen, dass versucht wird, engagierte Betriebsräte, die sich für die Beschäftigten einsetzen, mit fadenscheiniger Begründung loszuwerden" sagt dazu Heidi Scharf, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Schwäbisch Hall. "Unser Kollege hat sich nichts zuschulden kommen lassen. Hier geht es um einen Versuch, die gesetzlich garantierte Mitbestimmung des Betriebsrates zu beschädigen."

In Betrieben mit Betriebsrat haben die Beschäftigten nachweisbar bessere Arbeitsbedingungen und höhere Einkommen. Das Betriebsverfassungsgesetz regelt die Mitbestimmung der Belegschaften im Betrieb und garantiert, dass die Demokratie nicht vor dem Werkstor endet. Das gilt auch für die Fa. Reissmann, die offenbar ein Problem damit hat, einen Betriebsrat im Betrieb zu haben. Bei Reissmann wurde erstmals 2013 ein Betriebsrat gewählt, bis dahin waren die Beschäftigten dort bei der Mitbestimmung außen vor.

Die IG Metall fordert die Fa. Reissmann auf, vom Beschlussverfahren zur Entlassung unseres Kollegen Dieter Miesel abzurücken und zur gesetzlich vorgeschriebenen konstruktiven Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat zurückzukehren. Mit unserem Kollegen Dieter Miesel erklären wir uns solidarisch.