400 Mahle-Beschäftigte wollen Antworten
12.02.2016
Am vergangenen Freitag diskutierten in Öhringen Werkleitung, Betriebsrat und IG Metall den geplanten Verkauf der Industriefiltersparte des Öhringer Mahle-Werks. Davon betroffen sind fast 400 Mahle-Beschäftigte.
Die Belegschaft in Öhringen nutzte die Gelegenheit, um ihre Sorge um die Arbeitsplätze deutlich zu machen und stattete der Verhandlungsrunde einen Besuch ab. Sie wollten von der Werkleitung wissen, warum der Betrieb verkauft werden soll, obwohl dieser sehr profitabel ist. Weiterhin ist nach wie vor völlig ungeklärt, ob nach einem möglichen Verkauf die Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie weiter gelten und ob nicht Teile der Produktion nach Rumänien verlagert werden. "Ohne unsere Beteiligung dürfen keinesfalls einseitig Fakten geschaffen werden". Das war die Botschaft der Beschäftigten an die Vertreter der örtlichen Geschäftsführung.
Sonja Hanselmann, Betriebsratsvorsitzende von Mahle Öhringen, kündigte ein Alternativkonzept für den Standort Öhringen an, das auch den ebenfalls dort angesiedelten Automotive-Bereich mit 380 Beschäftigten stabilisieren könnte. Sie hält die Verkaufspläne weiterhin für wirtschaftlich unsinnig: "Der profitable Industriefilterbereich sollte in Öhringen als zweites Standbein erhalten bleiben. Eine einseitige Ausrichtung nur in Richtung Automobil halten wir für falsch."
Heidi Scharf von der IG Metall Schwäbisch Hall stellte dazu eine klare Forderung: "Sollte der Betrieb trotz des Widerstandes der Belegschaft verkauft werden, wollen wir die volle Tarifbindung erhalten und verlangen von Mahle, mit einem potentieller Käufer eine entsprechende Vereinbarung zu treffen."
Beruhigende Antworten konnten die Vertreter der Arbeitgeberseite den Beschäftigten nicht geben. Es wurde lediglich auf die Konzernzentrale in Stuttgart verwiesen. Dort würden die Entscheidungen getroffen.
Letzte Änderung: 17.02.2016