06.11.2014

Warnstreik dauert vier Stunden
Insgesamt rund vier Stunden dauerte der Warnstreik heute morgen beim Textilunternehmen Hornschuch in Weißbach. Die IG Metall hatte anlässlich der Tarifrunde in der Textil- und Bekleidungsbranche die rund 400 Beschäftigten der Nacht- und der Frühschicht zum Protest aufgerufen. Die überwiegende Mehrheit beendete ihre Schicht früher bzw. startete die Maschinen später.

Kundgebung vor dem Werkstor
Am frühen Morgen versammelten sich die Kolleginnen und Kollegen bei Würstchen und Getränken vor dem Werkstor. Susanne Müller und Alfons Kuhnhäuser von der IG Metall sowie die Betriebsratsvorsitzenden Richard Neumann (Getrag Neuenstein), Siegfried Hubele (Huber packaging Öhringen) und Ernst Kern (Stahl Cranesystems) solidarisierten sich in Redebeiträgen mit der Belegschaft und unterstützten die Forderung der Gewerkschaft nach fünf Prozent mehr Geld, einer verbindlichen tariflichen Regelungen zur Altersteilzeit und zur Übernahme von Ausgebildeten.

Der derzeit gültige Tarifvertrag ist zum 31. Oktober 2014 ausgelaufen. Damit ist auch die Friedenspflicht beendet und die IG Metall kann ihren Druck notfalls deutlich steigern. In zwei Verhandlungsrunden sind die Arbeitgeber bisher ein Angebot schuldig geblieben.

"In der dritten Runde muss endlich ein vernünftiges Angebot auf den Tisch, das die Belegschaften angemessen an der wirtschaftlichen Situation beteiligt", sagte Gewerkschaftssekretärin Susanne Müller. Die konjunkturelle Situation in den Betrieben ist nach wie vor gut. Zudem muss sich bei den qualitativen Themen etwas bewegen, damit die Branche auch in Zukunft für Fachkräfte attraktiv bleibt.

Die Geschäftsleitung der Fa. Hornschuch unterstützt nach ihren eigenen Aussagen die Forderungen der IG Metall. Der Warnstreik heute morgen sollte für sie also Antrieb sein, ihren Arbeitgeberverband für die Verhandlungen am 12. November entsprechend "zu briefen".