Auf Demografiewandel reagieren

IG Metall: Gemeinsam für ein Gutes Leben

12.07.2013 Ergebnisse einer Befragung der IG Metall zu den Herausforderungen der Arbeitswelt. Heidi Scharf: "Rente mit 67 wird zum Rentenabschlagsprogramm".

12.07.2013

Die Beschäftigten wollen eine sichere Arbeit, die ihren Lebensunterhalt gewährleistet. 3.000 Beschäftigte aus 35 Metall- und Textilbetrieben in der Region haben sich zwischen Februar und April an einer bundesweiten Befragung der IG Metall zu den Herausforderungen der Arbeitswelt beteiligt. Nun liegen die Ergebnisse vor.

Heidi Scharf, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Schwäbisch Hall äußert sich in einer Stellungnahme vor allem zur Situation älterer Beschäftigter. Auf den Demografiewandel sind nur 3 Prozent der Betriebe vorbereitet. Defizite gibt es vor allem bei der ergonomischen Gestaltung der Arbeitsumgebung, bei Weiterqualifizierung und der Möglichkeit, Arbeitsmenge und Arbeitstempo selbst einteilen zu können.

Nur jeder Dritte geht davon aus, dass er bei gleichbleibenden Anforderungen seine Arbeit bis zum Renteneintritt ausüben kann, denn das Arbeitsvolumen hat sich kontinuierlich erhöht und die Arbeitnehmer haben Sorge, dem steigenden Druck auf Dauer nicht gewachsen zu sein. Daher sind der tariflich geregelte besondere Kündigungsschutz für Ältere, die Möglichkeit, früher aus dem Erwerbsleben auszuscheiden und die Rücknahme der Rente mit 67 wichtige Themen für die Belegschaften. Auch die paritätisch finanzierten sozialen Sicherungssysteme wie Rente, Pflege, Gesundheit und Arbeitslosenversicherung sollen vor diesem Hintergrund erhalten und ausgebaut werden.

"Dieses Ergebnis bestätigt meine Erfahrungen. Die Menschen, auch hier in der Region, können nicht bis 67 arbeiten. Sie schaffen heute schon kaum ein Erwerbsalter das über 60 liegt. Die Rente mit 67 wird damit zum Rentenabschlagsprogramm. Das muss sich ändern und wir brauchen dafür einen Kurswechsel in der Politik" fordert Scharf.

Letzte Änderung: 12.07.2013