IG Metaller gegen Leiharbeit

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18.11.2011 Weiterhin ein aktuelles Diskussionsthema für die rund 60 IG Metallerinnen und Metaller, die diese Woche in Eschental zu einer Delegiertenversammlung zusammengekommen sind, ist die Leiharbeit.

Eschental, 18.11.11

Weiterhin ein aktuelles Diskussionsthema für die rund 60 IG Metallerinnen und Metall, die diese Woche zu ihrer quartalsmäßigen Delegiertenversammlung in Eschental zusammengekommen sind, ist die Leiharbeit. Heidi Scharf, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Schwäbisch Hall, wies in ihrem Geschäftsbericht darauf hin, dass Leiharbeitnehmer/innen im Schnitt rund 40 Prozent weniger verdienen als vergleichbare Festangestellte. Ein Delegierter brachte es auf den Punkt: "Leiharbeit im großen Stil ist eines Sozialstaates nicht würdig und eine Form moderner Sklaverei". Die Diskussion um Zeitarbeit wird auch in der kommenden Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie eine Rolle spielen. Die IG Metall fordert mehr Mitbestimmung für Betriebsräte beim Umfang und den Arbeitsbedingungen für Leiharbeitnehmer/innen, also auch bei der Bezahlung, von Leiharbeit.

Auch die unbefristete Übernahme von Auszubildenden soll mit den Arbeitgebern verhandelt werden. "Gerade in Zeiten des vermeintlichen Fachkräftemangels ist es ein positives Signal, junge Menschen mit einer zukunftsicheren Perspektive zu motivieren" argumentiert Gewerkschaftssekretär André Kaufmann.

Anlass zu Zufriedenheit für die Funktionäre der IG Metall Schwäbisch Hall ist die positive Mitgliederentwicklung. Heidi Scharf erwartet, dass noch in diesem Jahr die 10.000 Mitglieder-Grenze überschritten wird.

Zur Delegiertenversammlung eingeladen war Sybille Stamm vom "Bündnis Gewerkschafter/innen gegen Stuttgart 21". Sie diskutierte mit den Arbeitnehmervertreter/innen den Bahnhofsneubau in Stuttgart und rief dazu auf, sich an der Volksabstimmung am 27. November zu beteiligen und dem Ausstieg des Landes aus dem Projekt zuzustimmen. Statt Milliarden für ein fragwürdiges Prestigeobjekt unter der Erde zu verbauen, solle ihrer Meinung nach das Geld in sinnvolle Infrastruktur-Investitionen in der ländlichen Fläche fließen.

Letzte Änderung: 18.11.2011