Mahle: 8 Prozent sind nicht unverschämt

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06.11.2008 Zu einer gemeinsamen Warnstreikaktion trafen sich heute Morgen die Belegschaften von Mahle Ventiltrieb und Merz in Gaildorf. Sie legten für 45 Minuten die Arbeit nieder.

Auf einer Kundgebung der IG Metall vor dem Werkstor von Mahle forderte Heidi Scharf, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Schwäbisch Hall, mehr Gerechtigkeit. "Es geht um mehr als um 8 Prozent mehr Geld. Es muss Schluss sein mit der Umverteilung von unten nach oben. Wir haben jetzt die Chance, das Blatt zu wenden" weist sie auf die Schere zwischen Unternehmensgewinnen und Arbeitnehmereinkommen hin.

Über 200 Beschäftigte des Automobilzulieferers waren dem Aufruf der IG Metall gefolgt. Sie halten das bisherige Angebot der Arbeitgeber für eine Provokation wie Betriebsratsvorsitzender Wolfgang Röder deutlich macht. "Denkt an die letzten Jahre in denen Sonderschichten und Überzeiten zuhauf von euch geleistet wurden. Bis zu 21 Schichten in 7 Tagen pro Woche. Vor diesem Hintergrund ist dieses Angebot eine Beleidigung." Vorwürfe der Arbeitgeber bezüglich der Forderung der Arbeitnehmer weist er zurück: "Wir arbeiten hart für unseren Lohn und wir können es uns nicht leisten, riesige Summen an den Finanzplätzen dieser Welt zu verzocken. Wir fordern keine Kapitalrenditen von 17 oder gar 20 Prozent wie das in den letzten Jahren von den Belegschaften abverlangt wurde. Wir brauchen uns deshalb auch nicht als unverschämt hinstellen zu lassen, wenn wir bescheidene 8 Prozent einfordern."

Letzte Änderung: 06.11.2008