Getrag: Informationen gefordert

Vorschaubild

03.11.2008 Die IG Metall Vertrauensleute bei Getrag fordern die Geschäftsführung auf, die Belegschaft über die aktuelle Situation zu informieren. Anfang November Betriebsversammlungen an allen Standorten.

Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Presse bereits über Vorkommnisse in USA berichtet und die Belegschaft keine Informationen aus erster Hand erhält!

Insbesondere interessiert alle Beschäftigten der Getrag-Werke:

  • Wie sieht die wirtschaftliche Lage konkret aus?

in USA
in Mexiko
in Italien
in China
in der Slowakei

  • Wie wirkt sich die derzeitige Lage von Getrag weltweit

auf die Beschäftigten der deutschen Werke aus?

  • Welche Auswirkungen hat die derzeitige Lage von Getrag weltweit auf die Liquidität des Unternehmens und auf die einzelnen Standorte?

Bereits durch den noch gültigen Ergänzungstarifvertrag haben die Beschäftigten ernorme Einbußen in Kauf nehmen müssen. Die Laufzeit ist noch nicht zu Ende, schon steht das nächste große Problem ins Haus. Die Beschäftigen machen sich Sorgen um den Bestand des Unternehmens und um ihre Arbeitsplätze. Sie erwarten von ihrer Geschäftsführung klare Aussagen, klare Positionen und Sicherheit für die Zukunft!

Auch der Gesamtbetriebsrat von Getrag richtet sich an die Belegschaft:

Am 30./31. Oktober fand die Betriebsräteversammlung aller Getrag-Standorte Deutschland statt.
Nachdem die IG Metall-Vertrauensleute und die Betriebsräte von der Geschäftsführung eine umfassende Information der Belegschaft gefordert hatten, wurde nun von Herrn Schlenkermann zugesichert, dass der Wirtschaftsausschuss bzw. der Gesamtbetriebsrat am 7. November informiert wird und anschließend auch die Belegschaft.
Die Betriebsräte haben daraufhin vereinbart, dass voraussichtlich am 10. und 11. November 2008 an allen Standorten zusätzliche Betriebsversammlungen durchgeführt werden sollen. Bei diesen Betriebsversammlungen soll die Geschäftsführung die Situation der Getrag gegenüber der Belegschaft ausführlich erläutern.
Außerdem hat Herr Schlenkermann die IG Metall-Bezirksleitung um ein Gespräch gebeten, dem sich die IG Metall nicht verschließen wird. Die IG Metall erwartet von diesem Gespräch klare Aussagen zu den Zukunftsperspektiven für alle Standorte und Produkte im In- und Ausland.

Nicht für Finanzjongleure bluten!

Aus unserer Sicht ist die Situation in der Automobil- und Zulieferindustrie angespannt aber nicht dramatisch. Das hat übrigens am 31. Oktober 2008 auf einer Tagung in Berlin auch das Deutsche Institut der Wirtschaft festgestellt.
Auch bei Getrag ist die Finanzkrise allenfalls Teil des Problems, das sich kurzfristig in rückläufigen Abrufen auswirkt.
Die Getrag-internen Probleme liegen unter anderem in den USA. Das teilweise von Getrag finanzierte Projekt "Tequilla" ist gescheitert und schlägt jetzt auch auf die KG durch.

Beschäftigungssicherung wegen rückläufigen Auftragszahlen vereinbart!

Bis Ende Dezember gibt es in den einzelnen Getrag-Standorten Regelungen, um die rückläufigen Auftragszahlen durch Abbau von Arbeitszeitkonten und Urlaub zu kompensieren. Sollte diese Situation über Dezember hinaus anhalten, gehen die Betriebsräte davon aus, dass auch für das 1. Quartal 2009 eine Regelung zur Beschäftigungssicherung getroffen werden kann, ggf. durch Kurzarbeit oder Absenkung der Arbeitszeit im Rahmen des Beschäftigungssicherungs-Tarifvertrages.

Letzte Änderung: 03.11.2008