Metaller/innen starten in die Tarifrunde

IG Metall

05.03.2007 Delegiertenversammlung am 1. März 2007 in Untermünkheim

Zum 31. März 2007 laufen in der Metall- und Elektroindustrie die Tarifverträge über Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen aus. Die IG Metall fordert 6,5% höhere Einkommen. "Steigende Energiekosten, die Mehrwertsteuererhöhung und steigende Preise müssen bezahlt werden können" erläutert Heidi Scharf, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Schwäbisch Hall vor rund 70 Delegierten bei der vierteljährlichen Versammlung vergangene Woche in Untermünkheim die Forderung.

Mit 6,5 % mehr in der Tasche könnte auch hier in der Region die Kaufkraft massiv gestärkt werden. "Die Erwartungshaltung der Beschäftigten ist hoch, die Firmen können auch mehr Geld zahlen, da die Gewinnsituation sehr gut ist" meint Siegfried Hubele, Betriebsratsvorsitzender bei Huber in Öhringen.

Die Proteste der Gewerkschaften gegen die Rente mit 67 sollen weitergehen. "Die Gegenwehr muss weitergehen. Nicht nur mit betrieblichen Aktionen, sondern auch mit einer bundesweiten Demo" fordert der Betriebsratsvorsitzende von Acument in Schrozberg, Walter Doberer. "Wir können nicht bis zur Bundestagswahl 2009 warten um zu zeigen, was wir von den Rentenplänen der Bundesreigerung halten" erwartet auch Roland Adolf, Funktionär bei der Firma SVS in Oberrot "weitere Aktivitäten der IG Metall müssen laufen". Am kommenden Samstag fährt die IG Metall-Jugend zu einer Aktion unter dem Motto "Ausbildungsplätze und Übernahme statt Rente mit 67" rund um den Reichtstag nach Berlin.

Zum Gewerkschaftstag der IG Metall fahren Heidi Scharf und Monika Weidmann, Betriebsrätin bei Stahl in Waldenburg im Oktober nach Leipzig. Sie wurden bei der Delegiertenversammlung jeweils mit großer Mehrheit gewählt.

3 Anträge stellt die örtliche Verwaltungsstelle an den Gewerkschaftstag:

Die Delegierten fordern darin einen verbesserten Klimaschutz. Das soll unter anderem mit europaweit verbindlich geltenden Emmissionswerten und einer dauerhaften Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs und anderer umweltfreundlicher Verkehrssysteme erreicht werden. In diesem Zusammenhang sprachen sich die Delegierten auch deutlich gegen eine weitere Laufzeit-Verlängerung bestehender Kohle- und Atomkraftwerke aus.

In einem Antrag zur Tarifpolitk sprechen sich die Anwesenden gegen ertrags- und umsatzabhängige Einmalzahlungen und betriebliche Öffnungsklauseln aus, damit Tarifverträge auch weiterhin die Mindestnormen festlegen.

Außerdem soll der Gewerkschaftstag mit der Forderung nach einer Wiederaufnahme des Verbotsverfahrens gegen die NPD an die Bundesregierung herantreten. "Diese Partei steht außerhalb der Normen eines demokratischen und sozialen Gemeinwesens", so einer der Teilnehmer in Untermünkheim.

Letzte Änderung: 14.02.2008