Empfang für neugewählte JAVis

IG Metall Jugend

14.12.2004 Wir bewegen was!

Rund 80 Jugend- uns Auszubildendenvertreter aus Betrieben der Metall-, Textil- und Holzindustrie trafen sich am Dienstag, den 7. Dezember zu einem Empfang der IG Metall bei der AOK in Schwäbisch Hall. Anlass für die Einladung waren die derzeit in den Betrieben laufenden Wahlen zur Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV), wie sie im Betriebsverfassungsgesetz alle zwei Jahre vorgesehen sind.

In ihrer Begrüßung freute sich Heidi Scharf, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Schwäbisch Hall über die hohe Anzahl junger Frauen unter den anwesenden Jugend- und Auszubildendenvertretern. Als sie vor über 30 Jahren anfing, sich im Betrieb zu engagieren, war sie als Frau eine Exotin.

Die JAV vertritt gemeinsam mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft die Auszubildenden und kümmert sich um deren Probleme und Forderungen. Diese Aufgabe machte die JAV der Fa. Bosch aus Crailsheim anschaulich. Oft sind es die alltäglichen "kleinen Probleme" mit denen die Jugend- und Auszubildendenvertretungen sich auseinandersetzen: Mängel im Ausbildungsablauf, Schwierigkeiten mit dem Vorgesetzten oder Unzufriedenheit mit dem Berufsschulunterricht. Bei Bosch hat die JAV z.B. erreicht, dass Auszubildende, die in der Berufsschule Lernschwierigkeiten haben, im Betrieb Nachhilfestunden bekommen.

Die Aussagen der Podiumsrunde mit Jugend- und Auszubildendenvertretern und (ehemaligen) Betriebsräten machten deutlich, wie wichtig die Vertretung der Auszubildenden ist. "Den Belegschaften weht ein eisiger Wind ins Gesicht", so ein Betriebsrat. Von der Durchsetzung lang gehegter Unternehmerwünsche wie dem der Rückkehr zur 40-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich wären die Auszubildenden unmittelbar betroffen. Ihre Übernahme nach der Ausbildung stünde zur Disposition und so wundert es nicht, dass die Regelung aus den Tarifverträgen der IG Metall auf mindestens 12-monatige Übernahme nach der Ausbildung zunehmend unter Druck gerät.

Viele Jugend- und Auszubildendenvertreter sind Mitglied der IG Metall. Zum einen weil die Gewerkschaft sie bei ihrer Arbeit unterstützt, z.B. durch Seminare und Informationen. Zum anderen weil ein hoher Organisationsgrad wichtig ist für den Erhalt der Tarifverträge und die betriebliche Durchsetzungsfähigkeit.

Letzte Änderung: 30.03.2011