4. November bei Getrag
Tarifautonomie
Überraschend für die IG Metall haben heute die Beschäftigten der Frühschicht der Firmen Huber und Mahle, Öhringen und Getrag, Neuenstein spontan die Arbeit niedergelegt. Sie protestierten damit gegen die Angriffe der Arbeitgeber auf die grundgesetzlich geschützte Tarifautonomie. Insbesondere die Aussage von Herrn Rogowski, Präsident des BDI "Ich wünsche mir manchmal ein großes Lagerfeuer, um das Betriebsverfassungsgesetz und die Tarifverträge hineinzuwerfen. Danach könnte man einfach wieder von vorn anfangen." fachte den Unmut der Beschäftigten zusätzlich an. Bei Huber kam hinzu, dass die Geschäftsführung das Prämiensystem abschaffen will, bei Mahle soll die Arbeitszeit extrem flexibilisiert werden.
Die Proteste dauerten zwischen zwanzig und vierzig Minuten. Heidi Scharf, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Schwäbisch Hall meinte zu den Aussagen von Rogowski, wenn die Arbeitgeber weiter mit dem Feuer spielen werden sich das die Beschäftigten nicht gefallen lassen. Wer die Tarifautonomie aushebeln will muss mit Aktionen in den Betrieben rechnen. Unser Tarifsystem hat am wirtschaftlichen Erfolg und am sozialen Frieden in unserem Land entscheidenden Anteil. Wenn die Arbeitgeber ihre mit der IG Metall abgeschlossenen Tarifverträge immer mehr in Frage stellen, müsse sie sich fragen, welche Auffassung die Arbeitgeber von Verträge überhaupt noch hätten, ob dies alles nur noch eine Farce sei und ob sie lieber die Auseinandersetzung Betrieb für Betrieb führen wollen. Die IG Metall setzt nach wie vor auf Vereinbarungen, die in der Fläche bestand haben. Tarifverträge in der Fläche sichern den Beschäftigten gleiche Arbeitsbedingungen und Entgelte. Sie schützen aber auch die Unternehmen vor Unterbietungskonkurrenz.
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Letzte Änderung: 13.02.2008