Funktionärskonferenz

IG Metall

26.04.2002 Kämpferische Stimmung bei der Funktionärskonferenz der IG Metall Verwaltungsstelle Schwäbisch Hall

Empörung über das magere Arbeitgeberangebot

140 Kolleginnen und Kollegen, das Gros der Funktionäre der örtlichen IG Metall, bereiteten sich am Donnerstag Abend auf der Großen Funktionärskonferenz in der Max-Kade-Halle in Steinbach auf die anstehende Urabstimmung vor.

Die Stimmung in den Belegschaften ist gut. "Eine so hohe Kampfbereitschaft war seit Jahren nicht mehr in den Betrieben spürbar" beschrieb Hans Brauch, 1. Bevollmächtigter der IG Metall in Schwäbisch Hall die Situation.

Nach einer Betrachtung des bisherigen Verhandlungsverlaufes zeigte sich bei den Funktionären besonderer Unmut, als Hans Brauch das letzte Angebot der Arbeitgeberseite darstellte. Dies wurde als eindeutig zu niedrig abgelehnt.

Urabstimmung

Die Vorbereitungen auf die Urabstimmung erläuterte der 2. Bevollmächtigte, Alfons Kuhnhäuser. Im Betreuungsgebiet der Verwaltungsstelle Schwäbisch Hall nehmen 18 verbandsgebundene Betriebe an der Urabstimmung teil. Über 4000 Mitglieder der IG Metall sind aufgerufen, sich an der Abstimmung zu beteiligen. Mindestens 75% müssen mit "Ja" stimmen, damit es zu Streikmaßnahmen kommt. "Auch wenn diese Hürde sehr hoch ist, wir erwarten ein Ergebnis von über 80% Zustimmung", so die Einschätzung von Alfons Kuhnhäuser.

Die Urabstimmung findet in fast allen Betrieben am Montag, den 29. April 2002 statt. Die Stimmzettel werden am Dienstag, den 30. April 2002 ausgezählt. Die Veröffentlichung des Ergebnisses für Baden-Württemberg erfolgt in einer Pressekonferenz durch den Bezirksleiter Berthold Huber.

Frühestens am 6. Mai 2002 kann es zum Streik kommen. Einzelheiten zur Streikkonzeption stehen nach der Vorstandsentscheidung am 2. Mai 2002 an.

Entschließung

Die große Funktionärskonferenz begrüßt, dass die Tarifkommission Baden-Württemberg entschieden hat, beim Vorstand der IG Metall das Scheitern der Verhandlungen festzustellen und die Urabstimmung in den drei Tarifgebieten zu beschließen. Die Arbeitgeber haben es bis zuletzt abgelehnt, eine faire Beteiligung der Beschäftigten am wirtschaftlichen Wachstum zu ermöglichen. Ihre Angebote blieben weit unterhalb der berechtigten Erwartungshaltung der Beschäftigten nach einer dringend notwendigen Erhöhung ihrer Einkommen. Die wirtschaftlichen Aussichten sind positiv. Dass Südwestmetall der IG Metall einen Abschluss deutlich unter dem Volumen der Tarifparteien der Chemieindustrie zumuten will, zeigt die Kompromisslosigkeit ihres Handelns.

Gleichzeitig bekunden wir unseren Willen, alles für eine hochgradige Zustimmung und das einmütige "Ja" zu Kampfmaßnahmen der IG Metall in der Urabstimmung beizutragen!

Wir wollen keinen Streik nur um des Streikes willen, aber wir werden der Auseinandersetzung auch nicht aus dem Wege gehen.
Die Arbeitnehmer/innen haben ein Recht auf einen vernünftigen und positiven Tarifabschluss - dafür kämpfen wir.

Gleichzeitig erklären wir unsere Solidarität und Unterstützung für die Belegschaften, welche als erstes nach der Urabstimmung in den Streik gehen werden.
Wir werden ihnen jede erdenkliche Unterstützung zusagen und auch praktisch leisten.
Nur gemeinsam werden wir diese Auseinandersetzung bestehen und, davon sind wir überzeugt, auch gewinnen !

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Funktionärskonferenz der IG Metall Verwaltungsstelle Schwäbisch Hall

Letzte Änderung: 31.01.2008