R. STAHL Unternehmensgruppe

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14.08.2002 Gründung einer Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft bei der R. Stahl Schaltgeräte GmbH

Die R. STAHL Unternehmensgruppe befindet sich seit Jahresbeginn in einer Restrukturierungsphase. Wie bereits berichtet ist die konjunkturbedingte Nachfrage für Produkte des Unternehmensbereichs Explosionsschutz weiter rückläufig.

Geschäftsleitung und Betriebsrat der R. STAHL Schaltgeräte GmbH, Waldenburg, eine Tochtergesellschaft der R. STAHL AG, Künzelsau, haben am Freitag nach schwierigen Verhandlungen einen Interessenausgleich und Sozialplan über den angekündigten Stellenabbau unterzeichnet. Von den ursprünglich geplanten 120 Mitarbeitern, konnte der Abbau von 10 Arbeitsplätzen durch die mittelfristige Schaffung zusätzlicher Wertschöpfung vermieden werden. Durch Eigenkündigungen, Versetzungen und einvernehmlich geschlossene Aufhebungsverträge und auch standortbezogene Lösungen in den Niederlassungen und für das Werk Weimar sind im Werk Waldenburg letztendlich 73 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Kündigung betroffen.
Um den Abbau möglichst sozialverträglich zu gestalten, wurde dem Vorschlag des Betriebsrats gefolgt, eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft (BOG), die Refugio STAHL, zu gründen.

Allen betroffenen Mitarbeitern des Werks in
Waldenburg wird die Möglichkeit eröffnet, zum 1. September 2002 in diese BOG zu wechseln, wo ihnen eine Verweildauer von der doppelten Kündigungsfrist, mindestens jedoch sechs Monate garantiert wird. Unter Einbindung unterschiedlicher Bildungsträger qualifiziert die BOG die Mitarbeiter weiter und schult für Bewerbungen. Die Qualifizierungen findet in Räumen in Künzelsau statt, die R. STAHL zur Verfügung stellt. Weiterhin unterstützt die Gesellschaft aktiv die Vermittlung der Betroffenen in den ersten Arbeitsmarkt. Diese Unterstützung und die deutlich länger finanzierte Verweildauer in der Beschäftigungsgesellschaft erhöhen erfahrungsgemäß die Erfolgsaussichten auf einen neuen Arbeitsplatz beträchtlich.

"Dem Betriebsrat ist es schwer gefallen, die Maßnahmen mit zu tragen und wir suchten nach sozialverträglichen Lösungen. Mit der Gründung der BOG bieten wir den Betroffenen eine vernünftige Unterstützung bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz," so Monika Weidmann, Betriebsratsvorsitzende der R. STAHL Schaltgeräte GmbH.

Als Solidarbeitrag der verbleibenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und zur Stabilisierung der Ertragssituation haben Geschäftsführung und Gewerkschaft sich geeinigt, die in 2002 ausgehandelte Tariferhöhung auf die Jahre 2003f. zu verschieben.
Um die erfolgreich angelaufenen Restrukturierungsmaßnahmen konstruktiv zu begleiten, verständigte man sich auf eine höhere Flexibilität in der Nutzung der Arbeitszeiten.

Die R. Stahl Schaltgeräte GmbH wird wieder dem Flächentarifvertrag beitreten. Die heutige Arbeitszeit von 30 Stunden/Woche wird in Abhängigkeit von der Ergebnisentwicklung des Unternehmens mittelfristig auf 35 Stunden/Woche gesenkt.

"Dieser erneut notwendige Personalabbau ist ein schmerzhafter Schritt, den ich sehr bedaure. Um aber die Erfolge der Restrukturierung nicht zu gefährden, ist er unumgänglich. Ich bin sehr froh, dass im Sinne des Gesamtunternehmens mit diesem Verhandlungsergebnis eine konstruktive Lösung gefunden werden konnte, auch wenn dies erwartungsgemäß zusätzliche Aufwendungen von ca. 1 Mio. Euro bedeutet", so Martin Schomaker, Vorstandsvorsitzender der R. stahl AG.

Die beschlossenen Maßnahmen sind ein weiterer wichtiger Schritt in der erfolgreichen Restrukturierung der R. Stahl AG, die operative Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr wird aufrecht erhalten.

Letzte Änderung: 31.01.2008