Die Bundesregierung muss handeln

IG Metall Jugend

08.08.2005 "Der Ausbildungspakt hat sich als Mogelpakt erwiesen"

Der Erste Vorsitzende der IG Metall hat den Unternehmen in Deutschland vorgeworfen, bei der Bereitstellung von ausreichenden Ausbildungsplätzen versagt zu haben. "Der Ausbildungspakt der Wirtschaft hat sich als Mogelpakt erwiesen", sagte Peters in Frankfurt.

"Die Wirtschaftsverbände haben Eltern und Jugendliche hintergangen, wenn sie in diesem Jahr noch weniger Ausbildungsplätze anbieten als 2004". Er forderte deshalb die Bundesregierung auf, die im vergangenen Jahr mit Blick auf den Ausbildungspakt auf Eis gelegte Gesetzesinitiative zur Ausbildungsumlage erneut in den Bundestag einzubringen. "Es ist doch nur recht und billig, wenn wir die Betriebe unterstützen, die ausbilden und gleichzeitig diejenigen zur Finanzierung heranziehen, die sich verweigern", betonte Peters.

77 Prozent der Betriebe würden nicht ausbilden und rund eine Million Jugendliche hätten in Deutschland derzeit keine berufliche Perspektive. Davor und vor der Unzuverlässigkeit der Wirtschaftsverbände in dieser Frage könne auch die Opposition nicht mehr die Augen verschließen. Deshalb müsse auch die Union eine verbindliche Ausbildungsumlage in ihr Parteiprogramm aufnehmen. "Die Union muss einsehen, dass die Zukunft der Jugend auf dem Spiel steht", sagte Peters. Als "billiges Ablenkungsmanöver auf Kosten der Jugendlichen" bezeichnete der Erste Vorsitzende der IG Metall Äußerungen von DIHK-Präsident Ludwig Georg Braun, wonach die Ausbildungsvergütungen gekürzt werden sollten. "Ich würde mich nicht wundern, wenn Herr Braun demnächst fordert, dass die Jugendlichen wieder Lehrgeld mitbringen sollen".

Letzte Änderung: 30.03.2011